Wunderschönes Deutschland
Bereits am 15. Februar 2022 habe ich erstmals auf meinem Jakobsweg die Grenze zur Schweiz von Weil am Rhein nach Basel überschritten. Doch schon ein oder zwei Tage zuvor mich entschlossen, einen Abstecher ins Allgäu zu machen, um die Prüfung fürs Gleitschirmfliegen vom letzten Jahr nachzuholen. Gedacht, getan! Nach ein paar Tagen bei meinem Freund Achim K. in Basel bin ich mit der Bahn nach Sonthofen gefahren, habe mich dort bei Frau Mühlegg in Hinang einquartiert und am 6. März die Prüfung als Gleitschirmpilot bestanden.
Mit diesem Glücksgefühl bin ich von Sonthofen wieder auf dem Jakobsweg gestartet, nachdem ich mein Flugzeug, den Gleitschirm, ordentlich verpackt zu meiner Tochter nach Fulda geschickt hatte.
Nach nur drei Etappen hatte ich erneut die Grenze erreicht. Diesmal jedoch zu Österreich, auf mein Weg von Scheidegg nach Bregenz.
ZDF - Zahlen, Daten, Fakten
Wenn ich nun auf die Deutschen Wege zurück blicke, komme ich zu folgenden Ergebnissen:
Zeit
Mit meine Zeitberechnung halte ich es sehr einfach. Ich bin am 16. Oktober 2021 gestartet und habe Deutschland am 9. März 2022 verlassen. Das sind genau 145 Tage, oder 21 Wochen.
Wie jeder weiß, bin ich natürlich nicht jeden Tag gepilgrt, sondern habe teilweise größere Zäsuren eingebaut, wie oben schon erwähnt. Durch meine kleine Buchführung, kann ich hier das Laufen vom Bleiben unterscheiden. Wenn ich nun die reinen Pilgertage zähle, ergeben sich dafür exakt 62 Tage.
"Hey, du fauler Sack, was hast du denn sonst so getrieben? Das ist doch kein Pilgern mehr..." höre ich schon die Leute unken. Tja, was soll ich dazu sagen. Als erstes dies: Alles ist am Fließen. Das heißt, mein Plan ist, nicht mehr zu planen, sondern dem Raum zu geben, was gerade kommt und damit dran ist. Und genau das waren die anderen Tage:
- Im Ahrtal helfen
- Weihnachten mit Freunden verbringen
- Mit der Tochter Geburtstag feiern
- Blasenentzündung auskurieren
- Gleitschirmprüfung absolvieren
- Und einfach mal bleiben, weil's gerade schön ist (Osnabrück, Köln, Bendorf, Hüttenfeld, Roßbach, Bruchsal, Kehl, Freiburg, Basel).
Strecke
Die tatsächlich gelaufene Strecke kann ich trotz Benutzung verschiedener Apps beim besten Willen nicht erfassen, da eben auch Strecken, die mit Auto und Zug zurückgelegt wurden, aufgezeichnet sind. Daher gebe ich mich hier nur die grobe Schätzung von ca. 900 km an
Herausforderungen
Die größte Herausforderung war in Deutschland immer wieder das Finden von Unterkünften. Denn es wird für mich spätestens zur Mittagszeit mulmig, wenn ich dann noch nicht weiß, wo ich in der Nacht mein Haupt hinpacken kann.
Eine andere Herausforderung war es, mitten im Spessart im Wald auf tief verschneiten Wegen, keine Verbindung am Handy zu haben. Ausgerüstet mit einem Garmin-GPS kann mir ja nix passieren. Brauche doch bloß connection zu irgendwelchen Satelliten. Tja, Pustekuchen! Die Batterien vom Garmin waren leer. Da stand ich nun mit meinem Talent. Keine Wegweiser, immer wieder eine Kreuzung im Wald und keine Spuren mehr, denen ich hätte folgen können. Was tun?
1. Spannung abbauen mit etwas Meditation
2. Sonne suchen, denn es war früher Nachmittag. Bei fast geschlossener Wolkendecke war das mehr eine Ahnung als konkretes navigieren.
3. In mich rein fühlen und auf meinen Bauch hören. Das war das Beste! Denn das Gefühl war eindeutig und ich kam am Ende ungefähr 2 km Abseits des Dorfes an die Straße, wohin ich auch wollte.
Unterkünfte
Pilgerherbergen in Deutschland sind vorhanden - Statement! Aaaaaber... Sie zu finden ist nicht immer einfach.
Es gibt zu Teil Listen, die leider nicht zentral zugänglich, sondern auf unterschiedlichen Webseiten abgelegt sind.
Kirchliche Herbergen erwarten in der Regel eine Spende. Gasthäuser und Jugendherbergen verlangen feste Preise zwischen 35,- und 45,- Euro.
Bei Privatunterkünften gibt es meistens Pilgervollverpflegung (Abendessen + Frühstück + viiiiel Gespräch). Das finde ich persönlich am schönsten. Daran habe ich wundervolle Erinnerungen.
Kosten
So, zum Abschluss noch die Frage, die mir fast jeder stellt. Wie sind denn deine Ausgaben? Ich mache es kurz.
Bis heute belaufen sich die Kosten der Unterkünfte auf 1.121,71 € für die 144 Übernachtungen. Das sind im Schnitt 7,79 € pro Nacht.
Die übrigen Ausgaben umfassen Verpflegung, wo sie nicht in der Unterkunft angeboten wurde. Ebenso die Prüfungsgebühr der Gleitschirmlizenz - und eben alles dazwischen. Hier komme ich auf 3039,75 €. Macht im Schnitt 21,11 € pro Tag.
1 Kommentar:
Daaaaanke für das Update!!
Pass weiterhin auf dich auf und genieße jeden Tag.
Liebe Grüße
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