Damit meine ich vor allem die guten Gefühle, wie zufrieden und optimistisch, erfreut und vergnügt, begeistert und motiviert, belustigt oder hingerissen und verzaubert zu sein.
Vielleicht hast du diesen Satz auch schon mal irgendwo gelesen oder gehört: "Ich entscheide mich jetzt, glücklich zu sein!" Dann hast du dich vielleicht auch gefragt, wie man einfach so die Entscheidung treffen kann und - zack, du bist glücklich?
In unserer westlichen Kultur und dem entsprechenden Lebenskonzept scheint mir, das uns diese Fähigkeit abhanden gekommen ist, einfach über unser Gefühl zu entscheiden wie wenn man einen Schalter drückt und das Licht geht an. Auch ich tu mich dabei schwer. Wie sehr sind wir darauf gepolt, unsere Gefühle vom Verhalten anderer Menschen bestimmen zu lassen, anstatt selbst Verantwortung zu übernehmen...
Die Antwort auf die Frage, was zuerst da ist, das Gefühl oder der Gedanke, ist nicht mein Business. Darüber streiten sich Gelehrte. Mir ist nur wichtig zu wissen, ob ich meine Gefühle durch Gedanken lenken kann. Und ja, das funktioniert! Auch wenn es nicht immer gleich gut gelingt, ist das definitiv ein Weg, mich zum Glücklichsein zu entscheiden.
Menschen
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Freundschaft und Beziehung |
Hast du schon erlebt, dass dir eine langjährige Freundschaft aufgekündigt wird? Was empfindest du dabei? Um es sofort beim richtigen Namen zu nennen, es sind die Gedanken, die die Gefühle lenken!!! Wenn ich daraufhin denke "ich bin seine Freundschaft nicht wert" oder "was für ein Idiot, immer bin ich für ihn da und wenn ich ihn mal brauche, macht er sich aus dem Staub". Dann kann ich kein gutes Gefühl haben. Wenn ich seine Entscheidung respektiere und denke "er ist ein wunderbarer Mensch, aber jetzt passt irgendwas nicht mehr zusammen und das ist okay - auch wenn ich es nicht verstehe" dann werde ich ein neutrales Gefühl haben. Soweit die Theorie ;-) Herzlichen Glückwunsch, wenn dir die Situation zwei gelingt. Ich habe gemerkt, dass ich Zeit dafür brauche...
Ich gebe zu, dass es mich immer ein wenig nachdenklich stimmt, wenn Menschen in mein Leben treten, bei denen ich den Eindruck habe, dass uns gleiche Wertvorstellungen und Lebenskonzepte verbinden - und die dann irgendwann wieder aus meinem Leben verschwinden. Ich frage mich dann, welchen Anteil ich daran haben mag...
Mein Job
Im Gespräch mit andern Leuten, die an der Grenze des "Ruhestandes" angekommen sind, werden unterschiedliche Aussagen getroffen. Manche sind froh, von den beruflichen Verpflichtungen wie einen Chef zu haben, der sagt, was gemacht wird, oder das Einerlei der täglichen Routinen, oder, oder. Dann gibt es Leute, für die es keinen Unterschied gibt, wenn sie diesen Punkt erreichen und lehnen es ab, sich zur Ruhe zu setzen.
Für mich trifft in gewisser Hinsicht beides zu. In meinem Berufsleben als Angestellter in verschiedenen Firmen hatte ich immer auch Chefs, die mir sagten, was ich zu tun hatte. Insofern wird das Ausscheiden aus meinem Beruf. Tatsächlich kommt ich hin und wieder der Gedanke hoch, ich werde nicht mehr gebraucht. Das Gefühl, das dann entsteht ist echt nicht toll.
Also auch hier immer wieder die Gedanken beobachten und schauen, welches sind jetzt die schönen Gedanken, die auch wieder gute Gefühle mit sich bringen, zum Beispiel der Gedanke: Ich bin bald unterwegs und niemand schreibt mir vor, wo es hingeht....
Meine Kirche
Ich glaube!
Ich glaube an Gott!
Ich glaube aber auch vieles, was ich in der Kirche so nicht höre ;-)
Nun, ich bin Christ und bekenne mich zur
Neuapostolischen Kirche. Ich liebe die Menschen in dieser Kirche. Dort bin ich aufgewachsen, weil meine Eltern dieser Kirsche angehörten. Auch ich war dort stets aktiv habe mich gerne eingebracht. Als Priester habe ich der Gemeinde Doosthof seit 1996 gedient. Wegen meiner Scheidung wurde ich 2013 von diesem Amt beurlaubt. Es geschah lange nichts. Am 21. Februar 2021 erfolgte dann meine vorgezogene Ruhesetzung.
Auch hier gilt es für mich aufzupassen, dem Gedanken "...hier braucht dich keiner mehr" keinen Raum zu geben.
Mein Haus
Das Haus ist jetzt ja verkauft. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Der Tausch Geld gegen "Ware" erfolgt zwar erst im Oktober, und noch wohne noch darin - es ist also ein langsamer Abschied. Das hat natürlich zwei Seiten. Einerseits brauche ich mich nicht vorübergehend woanders einquartieren und bin super-froh, dass ich in Ruhe aussortieren kann, was vom Inventar ich behalten will und was ich nicht mehr brauche. Andererseits gehen die aussortierten Gegenstände auch nach und nach an neue Besitzer. So wurden zu Beispiel heute Vormittag der große Esstisch mit seinen sieben Zwergen... äääh... Stühlen und der Wohnzimmerschrank und das kleine Sideboard von einem jungen Pärchen abgeholt, die super-happy waren, günstig an gute Möbel zu kommen.
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...nachher |
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Vorher... |
Als ich nun ins leergeräumte Wohnzimmer ging, wurde mir flau. Und zum x-ten Mal poppte die Frage hoch: Hab ich das wirklich so gewollt?
Ich geb mir die Welle!!!
Fazit
Meine Therapeutin meinte mal, ich würde mich in Selbstmitleid baden. Damals war ich ganz anderer Meinung - aber sowas von! Das ist nun schon acht Jahre her. Mit dem zeitlichen Abstand sehe ich es heute etwas differenzierter. In gewisser Hinsicht hatte sie schon recht. Tatsächlich habe ich einen Hang dazu. Und es fällt mir manchmal nicht ganz leicht, dagegen anzugehen.
Selbsterkenntnis ist ja bekanntlich der erste Schritt zu Umkehr. Da das Leben keine schnurgerade Bahn ist, bedarf es eben auch gelegentlich einer Umkehr. Entweder bin ich irgendwo falsch abgebogen oder einfach in einer Sackgasse gelandet. Ist das schlimm? Keineswegs! Es sind immer Erfahrungen, die mein Leben bereichern. Auch hier kommt es einfach auf den Blickwinkel an, mit dem ich auf solche Momente schaue.
Beim 360º-Rundumblick sehe ich soooo viel Schönes, beispielsweise die Entwicklung meiner Kinder, oder die Gespräche mit meinen Brüdern, der überraschende Anruf eines guten Freundes, das Wetter, immer satt zu essen - trotz Corona, mehr Zeit durch HomeOffice, usw. usw.
Ich will - ich kann - glücklich!
PS: Wenn es dich, werter Leser, jetzt in den Fingern juckt, mir in einem Kommentar deine Meinung zu geigen, dann würdest du mir einen wirklich großen Gefallen tun 👍
1 Kommentar:
Hallo Horst, ich habe diesen Blog mit Begeisterung gelesen.
Deine neue Einstellung "ich bin jetzt glücklich" teile ich mit Dir. Bei Freundschaft habe ich schon immer gesagt, wir gehen mal enger den gleichen Weg oder auch mal mit einem gewissen Abstand und dann trennen sich die Wege auch mal. Und dann will ich mich über die gute gemeinsame Zeit freuen Punkt!
Wenn ich positive Gedanken aussenden erhalte ich auch positives zurück. Danach versuche ich zu leben.
Bleib am Ball, du packst das!
LG
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