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Sonntag, 28. März 2021

Emotionen

Gefühle kommen und gehen

Damit meine ich vor allem die guten Gefühle, wie zufrieden und optimistisch, erfreut und vergnügt, begeistert und motiviert, belustigt oder hingerissen und verzaubert zu sein.

Vielleicht hast du diesen Satz auch schon mal irgendwo gelesen oder gehört: "Ich entscheide mich jetzt, glücklich zu sein!" Dann hast du dich vielleicht auch gefragt, wie man einfach so die Entscheidung treffen kann und - zack, du bist glücklich?

In unserer westlichen Kultur und dem entsprechenden Lebenskonzept scheint mir, das uns diese Fähigkeit abhanden gekommen ist, einfach über unser Gefühl zu entscheiden wie wenn man einen Schalter drückt und das Licht geht an. Auch ich tu mich dabei schwer. Wie sehr sind wir darauf gepolt, unsere Gefühle vom Verhalten anderer Menschen bestimmen zu lassen, anstatt selbst Verantwortung zu übernehmen...

Die Antwort auf die Frage, was zuerst da ist, das Gefühl oder der Gedanke, ist nicht mein Business. Darüber streiten sich Gelehrte. Mir ist nur wichtig zu wissen, ob ich meine Gefühle durch Gedanken lenken kann. Und ja, das funktioniert! Auch wenn es nicht immer gleich gut gelingt, ist das definitiv ein Weg, mich zum Glücklichsein zu entscheiden.

Menschen

Freundschaft und Beziehung
Hast du schon erlebt, dass dir eine langjährige Freundschaft aufgekündigt wird? Was empfindest du dabei? Um es sofort beim richtigen Namen zu nennen, es sind die Gedanken, die die Gefühle lenken!!! Wenn ich daraufhin denke "ich bin seine Freundschaft nicht wert" oder "was für ein Idiot, immer bin ich für ihn da und wenn ich ihn mal brauche, macht er sich aus dem Staub". Dann kann ich kein gutes Gefühl haben. Wenn ich seine Entscheidung respektiere und denke "er ist ein wunderbarer Mensch, aber jetzt passt irgendwas nicht mehr zusammen und das ist okay - auch wenn ich es nicht verstehe" dann werde ich ein neutrales Gefühl haben. Soweit die Theorie ;-) Herzlichen Glückwunsch, wenn dir die Situation zwei gelingt. Ich habe gemerkt, dass ich Zeit dafür brauche...

Ich gebe zu, dass es mich immer ein wenig nachdenklich stimmt, wenn Menschen in mein Leben treten, bei denen ich den Eindruck habe, dass uns gleiche Wertvorstellungen und Lebenskonzepte verbinden - und die dann irgendwann wieder aus meinem Leben verschwinden. Ich frage mich dann, welchen Anteil ich daran haben mag...

Mein Job

Im Gespräch mit andern Leuten, die an der Grenze des "Ruhestandes" angekommen sind, werden unterschiedliche Aussagen getroffen. Manche sind froh, von den beruflichen Verpflichtungen wie einen Chef zu haben, der sagt, was gemacht wird, oder das Einerlei der täglichen Routinen, oder, oder. Dann gibt es Leute, für die es keinen Unterschied gibt, wenn sie diesen Punkt erreichen und lehnen es ab, sich zur Ruhe zu setzen.

Für mich trifft in gewisser Hinsicht beides zu. In meinem Berufsleben als Angestellter in verschiedenen Firmen hatte ich immer auch Chefs, die mir sagten, was ich zu tun hatte. Insofern wird das Ausscheiden aus meinem Beruf. Tatsächlich kommt ich hin und wieder der Gedanke hoch, ich werde nicht mehr gebraucht. Das Gefühl, das dann entsteht ist echt nicht toll. 

Also auch hier immer wieder die Gedanken beobachten und schauen, welches sind jetzt die schönen Gedanken, die auch wieder gute Gefühle mit sich bringen, zum Beispiel der Gedanke: Ich bin bald unterwegs und niemand schreibt mir vor, wo es hingeht....

Meine Kirche

Kirche Doosthof
Ich glaube! 

Ich glaube an Gott! 

Ich glaube aber auch vieles, was ich in der Kirche so nicht höre ;-) 

Nun, ich bin Christ und bekenne mich zur Neuapostolischen Kirche. Ich liebe die Menschen in dieser Kirche. Dort bin ich aufgewachsen, weil meine Eltern dieser Kirsche angehörten. Auch ich war dort stets aktiv habe mich gerne eingebracht. Als Priester habe ich der Gemeinde Doosthof seit 1996 gedient. Wegen meiner Scheidung wurde ich 2013 von diesem Amt beurlaubt. Es geschah lange nichts. Am 21. Februar 2021 erfolgte dann meine vorgezogene Ruhesetzung.

Auch hier gilt es für mich aufzupassen, dem Gedanken "...hier braucht dich keiner mehr" keinen Raum zu geben.

Mein Haus

Das Haus ist jetzt ja verkauft. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Der Tausch Geld gegen "Ware" erfolgt zwar erst im Oktober, und noch wohne noch darin - es ist also ein langsamer Abschied. Das hat natürlich zwei Seiten. Einerseits brauche ich mich nicht vorübergehend woanders einquartieren und bin super-froh, dass ich in Ruhe aussortieren kann, was vom Inventar ich behalten will und was ich nicht mehr brauche. Andererseits gehen die aussortierten Gegenstände auch nach und nach an neue Besitzer. So wurden zu Beispiel heute Vormittag der große Esstisch mit seinen sieben Zwergen... äääh... Stühlen und der Wohnzimmerschrank und das kleine Sideboard von einem jungen Pärchen abgeholt, die super-happy waren, günstig an gute Möbel zu kommen.

...nachher
Vorher...


Als ich nun ins leergeräumte Wohnzimmer ging, wurde mir flau. Und zum x-ten Mal poppte die Frage hoch: Hab ich das wirklich so gewollt?

Ich geb mir die Welle!!!




Fazit

Meine Therapeutin meinte mal, ich würde mich in Selbstmitleid baden. Damals war ich ganz anderer Meinung - aber sowas von! Das ist nun schon acht Jahre her. Mit dem zeitlichen Abstand sehe ich es heute etwas differenzierter. In gewisser Hinsicht hatte sie schon recht. Tatsächlich habe ich einen Hang dazu. Und es fällt mir manchmal nicht ganz leicht, dagegen anzugehen.

Selbsterkenntnis ist ja bekanntlich der erste Schritt zu Umkehr. Da das Leben keine schnurgerade Bahn ist, bedarf es eben auch gelegentlich einer Umkehr. Entweder bin ich irgendwo falsch abgebogen oder einfach in einer Sackgasse gelandet. Ist das schlimm? Keineswegs! Es sind immer Erfahrungen, die mein Leben bereichern. Auch hier kommt es einfach auf den Blickwinkel an, mit dem ich auf solche Momente schaue.

Beim 360º-Rundumblick sehe ich soooo viel Schönes, beispielsweise die Entwicklung meiner Kinder, oder die Gespräche mit meinen Brüdern, der überraschende Anruf eines guten Freundes, das Wetter, immer satt zu essen - trotz Corona, mehr Zeit durch HomeOffice, usw. usw.

Ich will - ich kann - glücklich!


PS: Wenn es dich, werter Leser, jetzt in den Fingern juckt, mir in einem Kommentar deine Meinung zu geigen, dann würdest du mir einen wirklich großen Gefallen tun 👍 

Sonntag, 14. März 2021

Ausmisten - Die Erste

Seit einem viertel Jahr ist es amtlich, dass ich im Oktober aus dem Haus MUSS. Diese Wort geht mir schwer über die Tastatur - nicht wegen der Endgültigkeit, sondern weil ich das Wort "muss" aus meinem Wortschatz gestrichen und durch "will", "darf", "mag", "möchte" ersetzt habe. Angesichts des von mir eigenhändig unterschriebenen notariellen Verkaufsvertrags vermag ich dies Wort an dieser Stelle irgendwie nicht zu vermeiden. Aber sei's drum, die Zeit drängt! Scheibenkleister - da ist das nächste Wort, das ich effektiv aus meinem Leben verbannen will: "ABER" ...okay, zu dem philosophischen Anteil in mir werde ich sicher später noch einen separaten Blog verfassen.

Also weiter in diesem Aus-Mist-Text...

Bücher

...und überall...
Ausgeräumt...
Vor zwei Wochen habe ich angefangen und bin meiner Bibliothek zu Leibe gerückt. Alles mal schön in Themenbereiche sortiert und auf dem Fußboden ausgebreitet. Himmel, Ar... und Zwirn - wo kommen bloss sooooo viele Bücher her? Wenn ich bedenke, dass Töchterchen Kathi mit ihrem Freund zuvor schon gestöbert und geplündert hatte. Ich habe mir selbst versprochen, keinesfalls mehr als eine Umzugskiste mit Büchern zu verwahren. Das wird noch'ne Aufgabe - Mammmma Mia! 


So jetzt, was gibt es denn da so an Geschriebenem zu finden? 

Bildbände von und über Deutschland, Norwegen, Großbritannien, Niedersaxen, Frankfurt a.M., Braunschweig, Hamburg. Weiter, von und über Tiere, Wälder, Meere & Ozeane. Ein Straßenatlas von  Schweden. Städteführer für Hamburg, Toronto, New York...

...verteilt
Geschichtliches von Wikingerbooten, Ausgrabungen in biblischen Gefilden, über Münzen, usw.

Managementbücher zu Themen wie Selbst- und Teammanagement, -entwicklung, -findung. Teilweise ganz schön gute Sachen dabei. Auch Psychokram, besseres Lernen, ein paar technische Werke und über Produktqualität.

Und dann von Schwarten bis Broschüren aus den vier Themenbereichen, die mich am meisten beschäftigten und wovon ich am meisten im Regal hatte:


  1. Luft- und Raumfahrt
  2. Sprachen (Plattdeutsch, Norwegisch, Schwedisch, Finnisch, Englisch)
  3. Kommunikationspsychologie
  4. Theologie mit Schwerpunkt Neuapostolische Kirche

Sollte jemand, der es geschafft hat, meinen langweiligen Blog bis hierher zu lesen, echtes Interesse an dem gedruckten Papier haben, der kann sich gerne mal hier auf meinem Facebook-Profil umschauen, wo ich Fotos von den meisten Büchern gespeichert habe. Die Bücher verschenke ich gegen einen Abholbesuch bei mir, denn das Gespräch mit dir ist mir der größte Gegenwert. Auf diese Begegnung freue ich mich schon beim Schreiben dieser Zeilen ;-)

Wohnzimmer

Seit dieser Woche stehen mein Wohnzimmerschrank, der Esstisch mit seinen Stühlen, die Couchgarnitur, Lampen und Gläser über Ebay-Kleinanzeigen zum Verkauf. So sieht das ganze dann aus (Link auf meine Ebay-Kleinanzeigen). Spannend dabei finde ich, was meine Psyche so mit mir macht: schon lange ist der Auszug in meinem Wachbewusstsein mit allen Pro- und Contra-Emotionen angekommen. Jetzt, wo die Möbel als Anzeige im Internet stehen, wache ich mitten in der Nacht schweißgebadet auf, weil ich davon träumte, dass mein Sohn Alex vorsorglich schon mal alle Tapeten von den Wänden gezogen und alle Fliesen vom Fußboden entfernt hat.... wuaaaahhh

Ein Traum - zum Glück!!!

Samstag, 6. März 2021

Mein Jakobsweg - Vorbereitungen (1)


Trainingsrunden

Beim studieren der Berichte mancher Pilgerer fällt auf, dass der eine uns andere Streckenprobleme hatte. Die Ursachen waren durchaus unterschiedlich, mal war es eine geschlossene Herberge, die eine Verlängerung der Etappe erforderte, eine andere Ursache kann der zu schwere Rucksack sein, oder die Schuhe waren von schlechter Qualität und nicht eingelaufen, oder es einfach ungenügende Vorbereitung des eigenen Laufwerks. Das soll mir nicht passieren!

Die Vorstellung, zwischen 20 und 30 Kilometer am Tag auf den eigenen Füßen zurückzulegen, löste bei befremdliche Gefühle aus. Drum dachte ich mir "das musst du vorher rauskriegen, ob du überhaupt 10 km schaffst, bevor du dich der Lächerlichkeit preisgibst..."

Mittlerweile bin ich deutlich zuversichtlicher.

Erste Trainingsrunden

 1. Nov 2020
Eine 10-Kilometer-Runde wird nicht das Problem sein, da war ich mir sicher. Denn einmal die Woche schaffe ich das auch im Dauerlauf. Zum Einlaufen meiner neuen Meindl-Stiefel habe ich mir zunächst diese mir bekannte Rennstrecke ausgewählt. An der Qualität des Schuhwerks habe ich keine Sekunde gezweifelt. Ein leichter Druck etwa auf der Mitte des Fußrückens (Rist) konnte ich nicht ohne weiteres durch das Lösen der Schnüre beseitigen. Also beobachten. Grundsätzlich kann ich feststellen, das die Schuhe eine gute Wahl sind und mir beim Laufen in jeder Situation einen sichern Tritt geben. Soviel zur ersten Runde.

18. Nov 2020
Der zweite Trainingsmarsch verlief direkt auf dem Jakobsweg zwischen Harsefeld und Zeven. Startpunkt war Kohlenhausen und ich freute mich über die Begleitung von Elvira, die ebenfalls gern zu Fuß unterwegs ist. Diese Strecke von 15 km verging wie im Fluge (2,5 km hinzuzählen, weil ich das Tracking erst unterwegs eingeschaltet habe). Es gibt ja sooo viel zu erzählen, wenn man Zeit hat und für ein paar Stunden keine wichtigen Dinge erledigt werden müssen.

Training mit Gepäck

Nun wollte ich mich mit der Frage auseinandersetzen, wie es ist, wenn ich nicht ein Rucksäckchen, der einem kleinen Handtäschchen anmutet, durch die Gegend trage, sondern einen, der mehr der zukünftigen Realität entspricht. Da liest man von Gewichten zwischen acht und deutlich über zehn Kilogramm, die durch die Ausrüstung schnell zusammenkommen. Und mein Trip geht durch den Winter... Oh-oooh!

24. Jan 2021
Jetzt also den Kuba-Rucksack her. Gefüllt bringt er es auf ein Packmaß, dass mich 2018 zum Billigtarif nach Havanna bei Eurowings einsteigen ließ, mit einem Maximalgewicht von 20 kg. Da dies vor drei Jahren gut funktioniert hat, dann wird der Rucksack gewiss auch für den Jakobsweg funktionieren. Hoffentlich. Aber erstmal trainieren. Mit Wasserflaschen als Ballast bringe ich das gute Stück auf 8 kg. Nach rund 30 km wusste ich: das funktioniert! Ich wusste aber auch, dass die Ladung noch nicht die zukünftige Realität abbildet...

 14. Feb 2021
Feb 2021Mit 12 kg auf dem Rücken bin ich auf meiner nächsten Trainingsrunde und komme meinem "Idealgewicht" langsam näher. Ich schätze, es werden ca. 15 kg werden - plusminus irgendwas. Und meine Runden werden größer. Diesmal schaffe ich in achteinhalb Stunden fast 40 km. Hättest du mir das vor einem Jahr gesagt, ich hätte dich als Spinner abgestempelt. 


Die Gedanken sind frei

Interessant finde ich, wie ich den Tag erlabt habe und die Zeit vergeht. Ich sehe viel auf dem Weg und am Wegesrand oder auch in der Ferne und die Gedanken sind frei. Mal denke ich an meine Kindheit, die Eltern und sonstige Menschen in meinem Leben, dann an Leute, denen ich gern helfen möchte. Meine Kinder gehen mir durch den Sinn und was ich tolles mit ihnen gemacht habe und was ich heute anders machen würde, wenn ich es nochmal machen könnte.

Manch abgefahrene Schuhsohle ist mir auf meinen Trainingsrunden schon begegnet. Mir scheint, dass nicht jede kultige Marke hält, was sie verspricht... ;-) 

Nachtrag (12.03.2021)

Weitere Trainingsrunden... 

03.01.2021

17.01.2021

07.03.2021

19.02.2021

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