8°C, kaum Wind, trocken.
Um 8.20 Uhr Am Mühlengraben 15 in Ahlerstedt ist Schlüsselübergabe an den Nachbesitzer Nils Langen.
Mit Wehmut im Herzen verlasse ich den Ort und marschiere den kurzen Weg zur Seniorenresidenz. Dort habe ich meine Mama beim Frühstück angetroffen. Sie hat den Abschied verständnislos hingenommen. Sehr emotional und hart für uns beide. Zum Glück ist mein Bruder Holger mit seiner ines da und bleiben noch eine Weile bei ihr.
Nun nehme ich Kurs auf Hasefeld, entlang der Kreisstraße. In Harsefeld setzt Vorsteher Peter Löhden den ersten Stempel in meinen Pilger Ausweis und zwar von meiner Neuapostolischen Kirche.
Bei Dante konnte ich mich von Paolo und Maria, sowie von Uwe und Elke, zufällig da sind, verabschieden.
Nun hole ich mir noch der Pilgerstempel der Katholischen Kirche Harsefeld und ab geht es Richtung Zeven.
Am Ortsausgang treffe ich meinen Freund Hans-Jürgen Corleis. Nach kurzem Schnack geht es über Hollenbeck und Kakerbeck mit einem Abstecher zum 100-Seelen-Dorf Doosthof.
Dort treffe ich Stefan Heins und Diego Henn. Diego schenkt mir einen Pin mit einem Cello drauf, als Dank dafür, dass er im Doosthof-Ensemble von Anfang an mitspielen konnte und dadurch die Freude an seinem Cello gefunden hatte.
Ich will nun zu dem kleinen Doosthofer Friedhof, um meines Vaters Grab zu besuchen und ein Gebet zu sprechen.
Mein Onkel Hans-Jürgen verabschiede ich als nächstes. Wir machen nicht viele Worte. Seinen Betreuer Gerald habe noch nie so emotional erlebt. Wie habe ich ihn unterschätzt.
Ich will nun zu dem kleinen Doosthofer Friedhof, um meines Vaters Grab zu besuchen und ein Gebet zu sprechen.
Mein Onkel Hans-Jürgen verabschiede ich als nächstes. Wir machen nicht viele Worte. Seinen Betreuer Gerald habe noch nie so emotional erlebt. Wie habe ich ihn unterschätzt.
Ebenso im Nachbarhaus, wo mir der Heimatstempel meiner Gemeinde Doosthof in den Ausweis und ins Herz gedrückt wurde. Auch hier ein Abschied von Jürgen, Elke, Petra und Sandra mit Tränen. Keiner weiß, wann ich wieder zurück komme - ich auch nicht!
Die nächsten zwanzig Kilometer hatte ich Ruhe vor Begegnungen und damit etwas Zeit für mich und meine Gefühle, bis ich bei meinem Freund Thomas und seiner lieben Karin zur Herberge eintraf. Sie haben noch Ralli und Catrin Eingeladen. Es wurde dann ein vergnüglicher Abend.
Tag 2
11°C, trocken
Für heute stand um Zehn Uhr der Gottesdienst der Neuapostolischen Kirche (meine Konfession) auf dem Programm, Bevor es weiter auf Pilgerschaft ging.
Der Start war easy, da diese Kirche unmittelbar am Jakobsweg gebaut ist.
Unterwegs die Gleise einer uralten Torfbahn entdeckt, die an vielen Stellen vom Gras überwachen ist. Ich konnte nicht anders, ich musste unbedingt auf den Schwellen zwischen den Gleisen laufen, was ein fettes Grinsen in meinem Gesicht zur Folge hatte. Das wiederum hat mich überrascht, dass ich mich urplötzlich wie ein Kind fühlte, das gerade etwas Verbotenes tut. Ich muss darüber laut lachen. Schließlich stand ich sogar vor der Lebensgroßen Egger-Bahn. Erstaunlich, mit welch einfachen Dingen man große Jungs glücklich machen kann.
Nach rund 18 km sollte ich die Kirche Otterstedt erreicht haben. Treu folge ich der Beschilderung, Bis ich im Wald stehe.... Und keine weitere Kennzeichnung mehr folgt. Jetzt stehe ich aber richtig im Wald!!! Nun muss Google Maps ran. Die Verführung hat mich einen Kilometer an Otterstedt vorbeigeführt. Okay, ab zur nächstgelegene Straße. Sie gab mir die richtige Richtung.
An der Herberge wurde ich bereits erwartet und durfte mich prima versorgen mit allem, was die Küche hergibt. Und sie ist hervorragend gefüllt.
Tag 3
11°C, mittelmäßigen Wind, Wolkenuntergrenze 1,5 km später 2,4 km, trocken
Von Otterstedt nach Lilienthal führt der Weg durch die Wümmeniederungen. Weite Wiesen, umsäumt von Buschwerk und durchzogen von Flussarmen der Wümme, prägen das Landschaftsbild. Ein friedliches Bild, man könnte ins Meditieren kommen.
Holla... plötzlich springen keine 20 Meter vor mir zwei Rehe über den Wiesenweg. Eine Ricke, verfolgt von einem jungen Bock, ein Grünschnabel mit gerade mal anderthalb Spitzen im Geweih. Ab und zu bleibt die Ricke stehen, schaut sich um, ob der Bursche noch da ist - als wollte sie sagen "Catch me if you can. Dann darfst du mir vielleicht den Bock machen"
Ansonsten ist die Maisernte mit diesen überdimensionalen Traktoren 🚜 unüberseh- und unüberhörbar. Mit affenartiger Geschwindigkeit brettern diese mit mindestens 50 Zentimeter Reifenbreite ausgerüsteten Nahkampfpanzer auf den wirklich einspurigen und von dichtem Buschwerk gesäumt Wegen in beide Richtungen. Keine Ahnung, wie die aneinander vorbei kommen. Wo jemals Regenwürmer, Frösche oder Mäuse verwegen die Straßen kreuzen wollten, wurden sie tief in die Poren des Asphalts gepresst...
Die nächsten zwanzig Kilometer hatte ich Ruhe vor Begegnungen und damit etwas Zeit für mich und meine Gefühle, bis ich bei meinem Freund Thomas und seiner lieben Karin zur Herberge eintraf. Sie haben noch Ralli und Catrin Eingeladen. Es wurde dann ein vergnüglicher Abend.
Tag 2
11°C, trocken
Für heute stand um Zehn Uhr der Gottesdienst der Neuapostolischen Kirche (meine Konfession) auf dem Programm, Bevor es weiter auf Pilgerschaft ging.
Der Start war easy, da diese Kirche unmittelbar am Jakobsweg gebaut ist.
Unterwegs die Gleise einer uralten Torfbahn entdeckt, die an vielen Stellen vom Gras überwachen ist. Ich konnte nicht anders, ich musste unbedingt auf den Schwellen zwischen den Gleisen laufen, was ein fettes Grinsen in meinem Gesicht zur Folge hatte. Das wiederum hat mich überrascht, dass ich mich urplötzlich wie ein Kind fühlte, das gerade etwas Verbotenes tut. Ich muss darüber laut lachen. Schließlich stand ich sogar vor der Lebensgroßen Egger-Bahn. Erstaunlich, mit welch einfachen Dingen man große Jungs glücklich machen kann.
Nach rund 18 km sollte ich die Kirche Otterstedt erreicht haben. Treu folge ich der Beschilderung, Bis ich im Wald stehe.... Und keine weitere Kennzeichnung mehr folgt. Jetzt stehe ich aber richtig im Wald!!! Nun muss Google Maps ran. Die Verführung hat mich einen Kilometer an Otterstedt vorbeigeführt. Okay, ab zur nächstgelegene Straße. Sie gab mir die richtige Richtung.
An der Herberge wurde ich bereits erwartet und durfte mich prima versorgen mit allem, was die Küche hergibt. Und sie ist hervorragend gefüllt.
Tag 3
11°C, mittelmäßigen Wind, Wolkenuntergrenze 1,5 km später 2,4 km, trocken
Von Otterstedt nach Lilienthal führt der Weg durch die Wümmeniederungen. Weite Wiesen, umsäumt von Buschwerk und durchzogen von Flussarmen der Wümme, prägen das Landschaftsbild. Ein friedliches Bild, man könnte ins Meditieren kommen.
Holla... plötzlich springen keine 20 Meter vor mir zwei Rehe über den Wiesenweg. Eine Ricke, verfolgt von einem jungen Bock, ein Grünschnabel mit gerade mal anderthalb Spitzen im Geweih. Ab und zu bleibt die Ricke stehen, schaut sich um, ob der Bursche noch da ist - als wollte sie sagen "Catch me if you can. Dann darfst du mir vielleicht den Bock machen"
Ansonsten ist die Maisernte mit diesen überdimensionalen Traktoren 🚜 unüberseh- und unüberhörbar. Mit affenartiger Geschwindigkeit brettern diese mit mindestens 50 Zentimeter Reifenbreite ausgerüsteten Nahkampfpanzer auf den wirklich einspurigen und von dichtem Buschwerk gesäumt Wegen in beide Richtungen. Keine Ahnung, wie die aneinander vorbei kommen. Wo jemals Regenwürmer, Frösche oder Mäuse verwegen die Straßen kreuzen wollten, wurden sie tief in die Poren des Asphalts gepresst...
Und bald geht's hier weiter 😉
11 Kommentare:
Jag gillar din språkstil! Väldigt uppfriskande:
"Wo jemals Regenwürmer, Frösche oder Mäuse verwegen die Straßen kreuzen wollten, wurden sie tief in die Poren des Asphalts gepresst..."
Fortsätt så, jag suktar redan efter din nästa berättelse!
"Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen, mögest Du den Wind im Rücken haben, möge die Sonne warm dein Gesicht bescheinen, möge Gott seine schützende Hand über dir halten"...
Diese Zeilen kamen mit gerade in den Sinn als ich deinen Bericht las. Seine schützende Hand wird er ganz sicher über dir halten auf dieser besonderen Reise in die Welt und zu dir selbst-
Ich wünsche dir viele spannende und beglückende Erlebnisse und Begegnungen und werde deine Berichte weiter mit Spannung verfolgen.
God tur, kjaere venn !
Gerade sehe ich dass ich als "unknown" kommentiert habe...also ich war das...
Liebe Grüße
Thomas
��☘����viel spass
Viel Spass
Geil geschrieben.
Bleib dabei und schreib dir deine Gedanken und Erfahrungen und Erlebnisse auf.
Nicht nur für uns, auch für dich.
Du wirst soooo viel erleben und soooo viel vergessen.
Der Blog hilft dir da ggf auch!
Pass auf dich auf
Manchmal wenn ich deinen Blog lese oder deine Story sehe denke ich mir: Ooh Pabba eyy ;)) Aber eigentlich finde ich es richtig cool! Mach weiter so und pass auf dich auf!
Hab dich lieb <3
Deine Möhre
Tusen takk, min venn
<3 <3 <3
Danke
Danke
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