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Sonntag, 7. April 2024

Lesotho



Am 28. Januar 2024 überqueren wir den Grenzposten von Lesotho und befinden uns in Maseru, der Hauptstadt von Lesotho. 
Wir, das sind Johan, der Pekannussfarmer aus Hartswater in der Provinz Northern Cape in Südafrika, und seiner überaus liebenswerten Ehefrau Annemarie. Mehr Details über diese zwei wunderbaren Menschen habe ich im Blog-Artikel 'Südafrika' geschrieben.

Lesotho spricht man 'liizuutu' oder per Lautsprache [lɪ’sʊːtʰʊ]…hast du’s geschnallt? Der Name leitet sich von der Sprache des Volksstammes der Sotho ab. Ein stolzes Volk. Mit einem König. Das Land ist vollkommen von Südafrika umschlossen und kennt kein flaches Land, nur Berge. Und die sind atemberaubend! Nicht ganz unberechtigt nennen sie ihr Land das 'Dach Afrikas'. Unsere dreitägige Reise durch Lesotho führt uns kaum unter 2000 m, aber locker über 3000 m Höhe.

Maletsuyane

In Lesotho befindet sich der Maletsuyane-Wasserfall mit einer freien Fallhöhe von 192 Metern. Grund genug für Johan, dorthin zu fahren. Die Straßen werden nicht besser, je weiter man sich von der Hauptstadt entfernt. Bevor wir den Campingplatz, der ungefähr zwei Kilometer Fußmarsch vom Wasserfall entfernt liegt, erreichen, sind so manche  holprigen Strecken zurückzulegen. Das hat den Vorteil, dass die Landschaft nicht in Zeitraffer vorbei rast und zu gelegentlichen Stopps einlädt. Schließlich erreichen wir den Campingplatz Semonkong, wo wir auch die Bekanntschaft mit John und xxx aus der Schweiz machen, die sich mit ihren Land Rover neben uns aufstellen, sowie mit Eric, dem Franzosen, der die Welt mit seiner Enduro bereist.
Campingplatz Semokong Lodge 

Am Abend gibt's Braai, Johan's Lieblingsbeschäftigung. Er hat vorgesorgt und das beste Holz für diesen Zweck mitgebracht: trocknene Pekannussäste. Diese nämlich geben dem gegrillten Fleisch diesen gewissen nussigen Geschmack ;-)



Telekommunikationszentrum Semokong

Am nächsten Morgen machen wir drei uns gemeinsam auf den Weg zum Wasserfall. Unterwegs gibt es Schönheiten der Natur zu bestaunen, einschließlich eines nektarsaugenden Kolibris.

Dann, nach einer dreiviertel Stunde Wanderung kommen in der Ferne Felsformationen in Sicht, die eine Schlucht erahnen lassen. Je mehr wir uns nähern, umso mehr stockt mir der Atem. Hier noch üppige Wiese, wo ein weißes Pferd grast und ein paar Meter weiter die senkrecht abfallende Felskante - unglaublich!

<Video Clip Pferd>

Dann endlich der Wasserfall mit einer freien Fallhöhe von 185 m.

Wooow… hierher zu kommen, war jede Meile wert! Beim Betrachten dieses Naturschauspiels und der gewaltigen Schlucht, versinke ich in meditatives Träumen. 

Auf der Fahrt durch das Bergland begegnen wir immer wieder Hirtenjungen, die Rinder auf den Straßen vor sich her treiben.
Die Temperaturen hier fühlen sich nordeuropäisch frisch an. Seit langem - zuletzt in Äthiopien - trage ich wieder einmal meine Daunenjacke über dem Fleecepulli anstelle meiner luftigen T-Shirts.

Talsperren
Die tiefen Täler bieten hervorragende Möglichkeiten zur hydrostatischen Energiegewinnung. Zwei große Talsperren wollen wir noch sehen, bevor wir Lesotho wieder verlassen.

Katse-Talsperre
Höhe: 182 m
Erbaut: 1991-1997
Eröffnet: 1998
Stauseelänge: 45 km
Wasserspiegel: 2.034 m über NN
Besonderheit: Über einen 45 km langen Tunnel liefert der Stausee Trinkwasser nach Südafrika nach Johannesburg und in die Provinz Gauteng.


Staumauer, Höhe 182 m

Blick in den Überlauf



Mohale-Talsperre
Höhe: 145 m
Erbaut: 1998-2001
Stauseelänge: 22 km
Wasserspiegel: 2.075 m über NN
Die Besonderheit dieser Talsperre ist dessen Baustruktur als Damm aus Gesteinsschichten, anstelle einer Betonmauer. Außerdem führt eine unterirdische Rohrleitung von hier zum Katse-Stausee.

Die Bergwelt
Ohne viele Worte, einfach in Bildern dokumentiert...














Stets findet man Dörfer oder auch einzelne Hütten wie Nester an den Berghängen.



Für diese beeindruckenden Berge und Schönheiten der Natur sind unsere drei Tage eigentlich zu kurz, aber zum zum anfixen ausreichend. Ich kann mir vorstellen, hierher noch einmal zu kommen,  sagen wir - für drei Wochen? Minimum! Am besten per Motorrad und Zelt.
Das waren drei grandiose Tage in Lesotho. Danke an Johan und Annemarie, ohne die ich Lesotho wahrscheinlich nie im Leben besucht hätte. Ihr seid die Besten ❤


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